Die Entwicklung der Strompreise von 2018 bis 2024
Erstellt/geändert am 17.01.2025
Die Entwicklung der Strompreise von 2018 bis 2024
So verlief die Entwicklung der Strompreise von 2018 bis 2024. Alle Gründe und Strompreise der letzten 6 Jahre
Die Strompreise in Deutschland und weltweit haben sich in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Thema in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt. Seit 2018 gab es bemerkenswerte Schwankungen, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wurden, darunter geopolitische Spannungen, technologische Entwicklungen und Klimaschutzmaßnahmen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Veränderungen mit einem besonderen Fokus auf Solar- und Windkraft.
Die Ausgangslage im Jahr 2018
Im Jahr 2018 lag der durchschnittliche Strompreis für private Haushalte in Deutschland bei etwa 29 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Dieser Wert war einer der höchsten in Europa und wurde von verschiedenen Bestandteilen beeinflusst, darunter Netzentgelte, Steuern und Abgaben sowie der eigentliche Energiepreis. Solar- und Windkraft spielten bereits eine wichtige Rolle, doch ihr Anteil an der Stromerzeugung war noch weit entfernt von den Zielen der Energiewende. Der Ausbau erneuerbarer Energien wurde zunehmend als Schlüssel zur Kostensenkung und zur Reduzierung von Importabhängigkeiten angesehen.
2019 und 2020: Der Ausbau erneuerbarer Energien nimmt Fahrt auf
Das Jahr 2019 brachte Fortschritte im Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen. Besonders Solarenergie gewann durch fallende Modulpreise und verbesserte Speichertechnologien an Attraktivität. Auch die Zahl der Windkraftanlagen an Land stieg, obwohl hier zunehmend Bürgerproteste und regulatorische Hürden den Fortschritt verlangsamten. Diese Entwicklungen trugen dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, auch wenn die Strompreise für Verbraucher weiterhin anstiegen.
Mit Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 erlebte die Weltwirtschaft eine beispiellose Krise. Die Stromnachfrage sank in vielen Ländern drastisch, da Industrien und Unternehmen ihre Produktion einschränkten. In Deutschland führte dies kurzfristig zu einem Rückgang der Strompreise an der Börse. Gleichzeitig wurde der Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorangetrieben, da die Bundesregierung umfangreiche Fördermaßnahmen bereitstellte, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern. Solar- und Windkraft trugen in dieser Zeit einen immer größeren Anteil zur Stromerzeugung bei, was langfristig eine Stabilisierung der Preise versprach.
2021 bis 2022: Herausforderungen und Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien
Die Jahre 2021 und 2022 waren geprägt von erheblichen Preisschwankungen, die vor allem durch geopolitische Ereignisse ausgelöst wurden. Trotz dieser Herausforderungen gab es signifikante Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien. Windkraft an Land und auf See erlebte einen deutlichen Ausbau, während Solarenergie dank technischer Innovationen und sinkender Kosten eine Rekordwachstumsrate erreichte. Diese Entwicklungen hatten das Potenzial, die langfristige Stabilität der Strompreise zu verbessern, auch wenn kurzfristig die Kosten für fossile Energieträger die Preise in die Höhe trieben.
Ein weiterer wichtiger Faktor war die Integration von Speichertechnologien und intelligenter Netzinfrastruktur, die dazu beitrugen, die Schwankungen in der Einspeisung aus Solar- und Windkraft auszugleichen. Dennoch blieben die Preise für Verbraucher hoch, da die gestiegenen Rohstoffpreise und die Kosten für CO2-Zertifikate weiterhin Belastungen darstellten.
2023 und 2024: Der Einfluss der erneuerbaren Energien auf die Stabilisierung der Strompreise
Die Energiekrise, die durch den Ukraine-Konflikt ausgelöst wurde, erreichte 2023 ihren Höhepunkt. Der Wegfall russischer Gaslieferungen zwang Europa, alternative Quellen zu erschließen, und erneuerbare Energien erwiesen sich dabei als essenzieller Baustein für die Energieversorgung. Die Bundesregierung beschleunigte den Ausbau von Solar- und Windkraft erheblich, wodurch der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im Jahr 2024 erstmals die Marke von 50 Prozent überschritt.
Besonders Solarenergie profitierte von neuen Technologien wie effizienteren Modulen und fortschrittlichen Speichersystemen. Der Ausbau der Offshore-Windkraft trug ebenfalls entscheidend dazu bei, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter zu verringern. Trotz der hohen Anfangsinvestitionen in erneuerbare Energien sorgten diese Maßnahmen langfristig für eine Stabilisierung der Strompreise. Im Jahr 2024 lagen die durchschnittlichen Preise für private Haushalte bei etwa 35 Cent pro kWh, was zwar immer noch hoch war, jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber den Höchstwerten der Vorjahre darstellte.
Die Strompreisentwicklung in Zahlen
Von 2018 bis 2024 durchliefen die Strompreise in Deutschland eine dynamische Entwicklung. Im Jahr 2018 lag der durchschnittliche Preis für Haushalte bei 29,42 Cent pro kWh. Bis 2021 stieg der Preis auf etwa 32 Cent, getrieben durch steigende CO2-Kosten und den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Energiekrise 2022 führte zu einem beispiellosen Preisanstieg, bei dem zeitweise über 40 Cent pro kWh für Haushalte verzeichnet wurden. Mit staatlichen Eingriffen wie der Strompreisbremse und einem verstärkten Fokus auf Solar- und Windkraft gelang es, die Preise 2023 wieder zu senken. Im Jahr 2024 pendelten sich die Preise bei etwa 35 Cent pro kWh ein, unterstützt durch eine Rekordbeteiligung erneuerbarer Energien von über 50 Prozent an der Stromerzeugung. Solar- und Windkraftanlagen lieferten gemeinsam über 250 Terawattstunden Strom und bewiesen damit ihre zentrale Rolle bei der Stabilisierung des Marktes.
Solar- und Windkraft als Schlüssel zur Stabilisierung der Strompreise
Die Entwicklung der Strompreise von 2018 bis 2024 zeigt, dass erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung der Preise und der Reduzierung von Importabhängigkeiten spielen. Trotz kurzfristiger Herausforderungen durch geopolitische Krisen und steigende Rohstoffpreise boten die Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien langfristige Perspektiven für eine bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung. Der kontinuierliche Ausbau dieser Technologien bleibt der Schlüssel, um die Energieversorgung krisenfester und umweltfreundlicher zu gestalten.